Ein Wild-Schaf sorgt derzeit in Dortmund für viel Aufregung. Das Mufflon „Hermann“ hält sich seit einiger Zeit hauptsächlich in einem privaten Garten auf. Als Wildtier, dessen natürliches Umfeld der Wald und seine Herde ist, sorgt es dort aber für einige Probleme und für die Frage, was jetzt mit dem Mufflon passieren soll. Für die GRÜNEN ein Anlass, den Umgang mit Wildtieren in der Stadt grundsätzlich im nächsten Umweltausschuss zu diskutieren.
Uwe Tietz, GRÜNES Mitglied im Umweltausschuss: „Wir hoffen sehr, dass jetzt zunächst einmal für das Mufflon und die betroffenen Anwohner*innen, in deren Garten das Tier sich immer wieder aufhält und sich eben nicht wie ein Haustier verhält, eine gute Lösung gefunden wird. Der Abschuss des Tieres kann das nicht sein. Diese Einstellung teilt glücklicherweise auch die Verwaltung. Wichtig ist, dass durch das Mufflon keine Gefährdung für die angrenzenden Autofahrer*innen ausgeht. Der dort anscheinend vorhandene Zaun zwischen Wald und Autobahn muss umgehend wieder ausgebessert werden. Der Vorschlag der Anwohner und der Arche 90, das Tier zu betäuben, einzufangen und anschließend umzusiedeln ist nachvollziehbar, aber keine praktikable Allgemeinlösung. Insbesondere nicht vor dem Hintergrund, dass immer wieder Wildtiere in den städtischen Lebensraum eindringen.“
Bei den meisten Tierarten, die wild leben, gilt das Jagdrecht. Im Bundesjagdgesetz ist unter §26 das Fernhalten des Wildes geregelt. Dort heißt es, „[…]Eigentümer oder Nutzungsberechtigte eines Grundstückes sind berechtigt, zur Verhütung von Wildschäden das Wild von den Grundstücken abzuhalten oder zu verscheuchen.“ Ein Mittel wäre beispielsweise ein Zaun, der den Wildtieren, wie in diesem Fall dem Mufflon, den Zugang zum häuslichen Garten versperrt. Auch sollten Wildtiere, die sich in den Garten verirrt haben, auf keinen Fall gefüttert werden.
Uwe Tietz: „Im Fall Hermann ist das Kind jetzt in den Brunnen gefallen. Doch für uns stellt sich die Frage, welche Konsequenzen zieht die Verwaltung aus diesem Fall? Wie kann verhindert werden, dass sich ähnliche Situationen wiederholen, die am Ende für Mensch und Tier nicht einfach zu lösen sind? Offenbar ist vielen Menschen nicht klar, wie man sich in einem solchen Fall verhalten sollte. Wir werden diese Fragen im nächsten Ausschuss stellen und hoffen, dass bis dahin das Mufflon der Bittermark wieder in den Wald und zu seiner Herde zurückgekehrt sein wird.“