Redebeitrag Matthias Dudde, Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
zur Vorlage TOP 3.15: „Barrierefreier Umbau der B1-Haltestellen“
in der Sitzung des Ausschusses für Klimaschutz, Umwelt, Stadtgestaltung und Wohnen am 08.12.2021
Sehr geehrte Damen und Herren, sehr geehrte Frau Vorsitzende,
der Oberbürgermeister hat mit der Vorlage um eine erneute Grundsatzentscheidung bei einem Thema gebeten, dass der Rat schon vor längerer Zeit auf den Weg gebracht hat. Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen hat sich dieser Aufgabe gestellt. Wir haben dabei eine Blickperspektive eingenommen, die von einem Zeitpunkt in 50 Jahren auf die dann vergangenen 5 Jahrzehnte zurückschaut. Vor diesem Hintergrund haben wir uns - im Sinne einer Politik auch für die nachfolgenden Generationen – entschieden:
- für eine Neugestaltung und Aufwertung der Straßen Westfalen- und Rheinlanddamm als „innerstädtische Straßen“ mit ausreichendem Platz auch für zukunftsweisenden Fuß- und Radverkehr und
- für einen wichtigen Beitrag zur Anpassung an die Klimaveränderungen und zum Klimaschutz.
Gerade diesen zweiten Punkt haben wir intensiv in Beratung mit den Naturschutzverbänden und in Kenntnis des Beschlusses des Beirates der Unteren Naturschutzbehörde diskutiert. Wir sind davon überzeugt, dass der vorgeschlagene Neuaufbau der Baumallee mit vier wichtigen Umsetzungselementen den einmaligen und notwendigen Beitrag zur Senkung der CO2-Belastung bietet und damit die Anforderungen an die Klimaanpassung und zum Klimaschutz gewährleistet.
Diese vier wichtigen Umsetzungselemente sind:
- die Neuordnung zu nutzen, um deutlich mehr Baumstandorte zu schaffen;
- eine notwendige Bodenaufbereitung mit ausreichender Wasserversorgungumzusetzen, um gesunde und zukunftssichere Baumstandorte zu schaffen;
- die heutigen Kenntnisse über sogenannte Zukunftsbäume zu nutzen und die bestmöglichen Baumarten für die neue Allee auszuwählen;
- das anfallende Holz nicht thermisch zu verwerten und damit CO2 freizusetzen, sondern das Holz einer nachhaltigen Nutzung zu zuführen.
Mit dieser Entscheidung ist der klimarelevante Beitrag der Baumallee als CO2-Senke und zum städtischen Klima für die nächsten 5 Jahrzehnte größer, als bei einem weiteren nur auf das Heute bezogenen Handeln. Davon sind wir überzeugt.
Wir als GRÜNE Fraktion stimmen daher für den Beschlussvorschlag b): Neuplanung des Straßenraums (FI-Variante)
Wir haben dabei vor allem zur Kenntnis genommen, dass sich auch das Behindertenpolitische Netzwerk und der Seniorenbeirat für die Variante b) ausgesprochen haben. Dies ist für uns ein Hinweis, dass der qualitätsvolle barrierefreie Endausbau diesen Gremien wichtiger ist, als ein minimalinvasiver, möglichst schneller Umbau.
Die Kosten der Neuplanung sind höher. Wir sind bereit für eine zukunftsfähige Lösung und für die Schaffung einer höheren städtebaulichen Qualität die höheren Kosten zu tragen. Denn diese Entscheidung, die hier und jetzt fällt, hat Bestand für die nächsten Jahrzehnte.