Die Fraktion BÜNDNIS 90/DIERGRÜNEN bittet unter dem o.g. Punkt um Beratung und Beschlussfassung des folgenden Antrags:
- Der Schulausschuss stellt fest, dass durch die Verlängerung der Weihnachtsferien der durch die Corona-Pandemie bereits vorhandene Unterrichtsausfall zusätzlich ausgeweitet wird. Von den Auswirkungen sind insbesondere Kinder aus bildungsfernen Familien betroffen.
- Der Ausschuss kritisiert deshalb das Versäumnis der Landesregierung, durch die Ausarbeitung und Genehmigung entsprechender Konzepte den Unterricht corona-sicherer zu gewährleisten.
- Der Schulausschuss fordert die Landesregierung auf, bei der absehbar weiteren Gefährdung durch die Corona-Pandemie endlich flächendeckend alternative Wechselmodelle der Beschulung zuzulassen.
Begründung:
Sowohl das vergangene als auch das laufende Schuljahr führen durch die Corona-Pandemie zu massiven Beeinträchtigungen beim Lernfortschritt vieler Schüler*innen. Sie vergrößern dadurch auch die Probleme im Bereich der Bildungsgerechtigkeit. Davon betroffen sind insbesondere Kinder aus bildungsfernen Familien. Jeder Tag, an dem kein Unterricht stattfindet - also auch die Verlängerung der Weihnachtsferien - verschärft diese Situation.
Die Landesregierung hat es versäumt, Konzepte für ein sinnvolles Distanzlernen insbesondere mit Unterstützung durch digitale Bildungsangebote zu entwickeln.
Die Beschlüsse der Landesregierung NRW und die Absprache aller Bundesländer, den Beginn der Weihnachtsferien vorzuziehen, führt für viele Schüler*innen schlicht zu einer Schulschließung von mehreren Tagen. Da die Offenen Ganztagsangebote trotzdem weiterhin stattfinden und die Schulen Notbetreuungen anbieten müssen, ist auch der Effekt des Unterrichtsausfalls auf das Pandemiegeschehen fraglich.
Insbesondere für berufstätige und vor allem alleinerziehende Eltern sind die vorgezogenen Weihnachtsferien ein großes Problem. Sie müssen die Betreuung ihrer Kinder für diese Tage individuell sicherstellen.