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Aus für die Auszeit

Anders als die SPD-Fraktion werden BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN den Auszeit-Brunnen nicht allein unter dem Gesichtpunkt der Geschmacksfrage bewerten. Wir sind der Meinung, dass sehr wohl über Kunst und die Bilder, die durch ein Werk erzeugt werden, gestritten werden kann und soll.

Die Kaffeetafel inklusive Spitzendeckchen vermittelt Gemütlichkeit, ein Begriff, den es im Übrigen nur in der deutschen Sprache gibt. Kaffeetrinken gilt als Synonym für den Rückzug ins Private, Kaffeeklatsch oder Kaffeekränzchen als Austausch über Privates an einem gemütlichen Ort.

Die Gestaltung lässt kein Moment der ironischen Verfremdung erkennen, wodurch irgendein denkbarer gesellschaftlicher Diskurs angeregt wird. Wenn überhaupt könnte eine Aufforderung zum Rückzug in Innerlichkeit und zum Unpolitischen interpretiert werden. Aber ist ein solcher Rückzug ins Private das, was die Dortmunder Politik an einem Ort, der der Städtepartnerschaft mit dem israelischen Netanya gewidmet ist, wollen kann?

Davon abgesehen, trägt die Politik nicht zuletzt die Verantwortung für die Gestaltung des Boulevard-Kampstraße. Das Brunnengeschenk als nicht unwesentlicher Blickfang des Boulevards passt aus unserer Sicht nicht zum eher geradlinigen und sachlichen Entwurf für die Kampstraße, die Hauptaufenthaltsort und Erlebnisbereich der City werden soll. Im Kreuzungspunkt am Platz von Netanya war ursprünglich eine schnörkellose Wasserfläche als Himmelsspiegel oder Himmelspunkt vorgesehen, an dem gesessen und verweilt werden kann.

Die Kaffeetafel lässt von dieser Idee des Himmelsspiegels nicht viel übrig. Statt der Weite des Himmels wird die provinzielle Enge der deutschen Kaffeetafel auf den Platz von Netanya geholt. Das ist nicht das Bild, das wir Grünen für Dortmund vermitteln wollen. An diesem zentralen innerstädtischen Ort in Dortmund wirkt der Brunnen deplaziert und würde bestenfalls belächelt.

Von daher stehen BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN dazu, den Gestaltungsvorschlag abzulehnen und werden dies auch im Abstimmungsverhalten im Rat zum Ausdruck bringen. Wir möchten die Reinoldigilde bitten, an anderer Stelle Gutes für die Stadt zu tun. Unter dem Motto „Soziale Stadt“ gibt es viele Initiativen, bei denen die Reinoldigilde ein nachhaltiges und effektvolles Betätigungsfeld finden könnte.

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