Die Belastung mit dem gesundheitsgefährdenden Reizgas Stickstoffdioxid ist in Dortmund weiterhin viel zu hoch. Die Grenzwerte der EU werden auch nach einer Verlängerung der Frist zur Absenkung weiterhin nicht erreicht, bisherige Maßnahmen haben nicht den erwünschten Erfolg gebracht. Aus Sicht der GRÜNEN muss endlich umgesteuert werden.
Ingrid Reuter, Fraktionssprecherin der GRÜNEN Ratsfraktion: „Die seit Jahren zu hohen Schadstoffwerte in der Luft sind eine permanente Gesundheitsbelastung für die betroffenen Bürger*nnen. Ein weiteres Abwarten ist deshalb keine Lösung. Unstrittig ist, dass die hohe Stickstoffdioxid-Belastung in der Stadt auf zu viele Autos und dabei vor allem auf einen hohen Anteil an Dieselfahrzeugen zurückzuführen ist. Das Vertrauen in technische Lösungen, wie in die neue Euro-6-Norm, hat spätestens seit der Abgasaffäre einen deutlichen Dämpfer erhalten. Die einzige Lösung bleibt – wie auch das Umweltamt feststellt – der Ansatz an der Quelle, also beim Autoverkehr selbst. Wenn wir die Gesundheit der Dortmunder*innen nicht weiter gefährden wollen, muss die Mehrheit des Rates endlich umdenken und andere Formen der Mobilität wie den Radverkehr und Busse und Bahnen stärker als bisher fördern. Leider wird aber immer noch der Pkwund Lkw-Verkehr priorisiert. Selbst die Vorlage der Verwaltung zu einem Durchfahrtverbot für Lkw auf der B 1 ist an SPD und CDU gescheitert. Dabei hätte diese Maßnahme eine spürbare Reduzierung der hohen Lärm- und Schadstoffbelastung an der B 1 bewirkt.“
Mit einer Aktion an der ebenfalls besonders belasteten Brackeler Straße hatten die GRÜNEN schon vor einigen Wochen deutlich gemacht, dass es eine Wende in der Verkehrspolitik geben muss: weg von mehr Autoverkehr, hin zu schadstofffreien Alternativen. Ein erster Lösungsansatz dafür liegt für die GRÜNEN in einem attraktiven ÖPNV und einem deutlich verbesserten, auch überregionalen Radwegenetz, eingebunden in ein entsprechendes stadtplanerisches Konzept.
Ingrid Reuter: „Wir müssen uns die Frage stellen, wie wir die Menschen stärker zum Umstieg auf eine umweltverträglichere Mobilität motivieren können. Dabei geht es um einen attraktiven öffentlichen Personennahverkehr, um Carsharing-Angebote, um sichere und schnelle, auch überregionale Radverkehrsverbindungen. Wir werden deshalb beispielsweise sichere Fahrradabstellplätze in der Stadt und Möglichkeiten zur Gepäck aufbewahrung thematisieren. Auch die Auslastung und die Attraktivität der bestehenden Park-&-Ride-Angebote und die bessere Förderung von Leihangeboten wie Metropolrad Ruhr und Carsharing werden wir weiter verfolgen. Denn das alles erhöht die Bereitschaft, das Auto abzuschaffen oder es zumindest einfach mal stehen zu lassen und die Verkehrsbelastung auf Dortmunder Straßen zu senken.“